Bewerbungsbestätigung vom 9.9.1934: Siehe dazu auch die "Aufklärung.pdf"
Nachstehende Dokumente zum vergrößern anklicken
Das gesamte Verzeichnis über die Verlosung der Häuser finden Sie hier.
Nach Fertigstellung der Siedlung war weder Strom, Gas, Wasser noch Kanal vorhanden. Die Siedler mussten sich mit einem Torfstreuklosett begnügen. Die Autorin des wirklich interessanten Buches über die Siedlung und Siedlerbewegung im Wien der Zwischenkriegszeit, Frau Dr. Ulrike Zimmerl, hat das dazu bewogen, ihrem Buch den Titel "Kübeldörfer" zu geben (erschienen im Österreicher Kunst- und Kulturverlag).
Abb. aus: Siedlungswirtschaft. Mitteilungen der internationalen Siedlerschule Worpswede. 1924/8, Abfallwirtschaft, Sondernummer (Worpswede 1924). Zitiert nach: Ulrike Zimmerl, Kübeldörfer. Siedlung und Siedlerbewegung im Wien der Zwischenkriegszeit (Wien 2002), S. 95.
Dafür gab es eine eigene Benützungsanweisung für das Torfstreuklosett.
In dem Buch finden Sie aber auch die weitern Aktivitäten der Siedlerbewegung in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen also von 1918 bis 1938. Sie zeigt in diesem Buch auch auf, dass in dieser Bewegung auch namhafte Architekten, wie Adolf Loos und Margartete Schütte-Lihotzky schon in den 20-er-Jahren, (also schon vor der Errichtung unserer Siedlungen) wesentlich mitgearbeitet haben. Der nachstehende Entwurf eines "Kernhauses" der vom Baubüro des ÖVSK, dem Österreichischen Verband für Siedlungs- und Kleingartenwesen, der sich später in den Österreichischen Siedlerverband und den Zentralverband der Kleingärtner teilte, schon 1923 veröffentlicht wurde, stammt von Margarete Schütte-Lihotzky und George Karau, während Adolf Loos ein Gegner der Kerhaus-Idee war. Er und Margarete Schütte Lihotzky und Franz Schuster beschäftigten sich vor allem mit der Einrichtung der Siedlungshäuser. Der Verband veranstaltete mehrere Siedlerschulen, in denen von Architekten Vorträge über billige und einfache Wohnungseinrichtungen abgehalten wurden.
Abb. aus: Neurath Otto, Kernhausaktion der Gemeinde Wien. In: Österreichische Städte-Zeitung 10/7 (Juli 1923, Wien) S. 84. Zitiert nach: Ulrike Zimmerl, Kübeldörfer. Siedlung und Siedlerbewegung im Wien der Zwischenkriegszeit (Wien 2002), S. 90.
Das Verbandszeichen der Siedler mit dem Richtdreieck der Zimmerleute und einem Spaten wird sowohl Dr. Hans Kampffmeyer, als auch Adolf Loos zugeschrieben.
Details zur Geschichte des Österreichischen Siedlerverbandes entnehmen Sie der Festschrift 90 Jahre Österreischer Siedlerverband